Was warst du in deinem Leben vor dem Tätowieren und wie bist du zum Tätowieren gekommen?
Ich habe die Fachhochschulreife in Gestaltung gemacht und danach ein bisschen gejobbt. Tätowieren war schon immer mein Berufswunsch – ich bin dazu gekommen, als das Studio, in dem ich auch heute noch arbeite, eine Auszubildende gesucht hat.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Mein Stil ist minimalistisch und ich arbeite hauptsächlich mit Fineline und Dotwork. Das hat sich entsprechend meiner Stärken so entwickelt, ich würde also sagen, der Stil hat mich gefunden.

Was ist deine Inspirationsquelle?
Die Natur und die Tierwelt – und natürlich auch die Arbeit anderer Künstler.

Das emotionalste Tattoo?
Immer, wenn es in Tattoo-Motiven um verstorbene Familienmitglieder geht, ist das wahnsinnig emotional.

Woher bekommst du Inspiration für deine Kunst?
Ich glaube, Inspiration bekommt man von überall her. Wenn man die Augen offenhält, sieht man Formen, Farben, Blumen, Blüten und so weiter. Mein Motto: Augen auf und mitnehmen, was da ist!

Die dümmste Tattoo-Idee?
Ich kann nicht nachvollziehen, warum man sich das Innere der Lippe oder den Augapfel tätowieren lässt.

Welches Motiv wirst du niemals vergessen?
Das erste Mal, als ich meine Mama tätowiert habe – da war ich super aufgeregt.

Lehnst du auch mal Kunden ab?
Ja, wenn der Kundenwunsch überhaupt nicht zu meiner Stilrichtung passt.

Welche Körperstelle ist am schwierigsten zu tätowieren?
Der Bauch.

Deine persönliche Skin Story?
Nicht jedes meiner Tattoos hat eine Bedeutung, dennoch spiegeln alle meine Motive auch meine Persönlichkeit wider.

Gibt es Tattoo-Trends, die du nervig findest?
Infinity-Schleifen und Sterne finde ich mittlerweile etwas „ausgelutscht“.

Wen würdest du niemals tätowieren?
Jemand, der unsicher ist und mir nicht das nötige Vertrauen entgegenbringt.

Wenn du dich entscheiden müsstest: Wannado oder Kundenwunsch?
Da kann ich mich gar nicht entscheiden – auf meine Wannados hab ich natürlich immer Bock, meine Kunden bringen aber auch gute Ideen mit …

Totenkopf oder Schmetterling?
Schmetterling!

Wie bist du als Tattoo-Kunde: mutig oder Memme?
Eher Memme.

Was zeichnet deine Lieblingskunden aus?
Das sind liebe und nette Menschen mit einer coolen Idee, die offen für meinen Input sind – und mit denen man gemeinsam am perfekten Endergebnis arbeitet.

Was sind No-Gos von Kunden?
„Ich war schon in einem anderen Studio und da würde ich es günstiger bekommen!“

Gibt es Tabu-Stellen an deinem Körper, die du niemals tätowieren lassen würdest?
Augapfel und Intimbereich.

Was sagen deine Eltern zu deinem Beruf?
Meine Eltern standen von Anfang hinter mir und haben mich unterstützt – sie lassen sich auch beide von mir tätowieren!

Dein Rat für das erste Tattoo?
Früh schlafen gehen, gut frühstücken und was Süßes zu Trinken mitbringen. Und ganz wichtig: Macht euch selbst nicht verrückt vorher!

Wurde dein Stil mal geklaut?
Nicht, dass ich wüsste – aber ganz sicher ist man davor natürlich nie.

Was nervt dich an der Tattoo-Szene?
Viel aufgeblasenes Ego …

Wenn du nur noch einmal tätowieren könntest: Wen würdest du auswählen?
Ich würde einen meiner beiden Brüder nehmen – beide haben noch kein einziges Tattoo!