INK TANK #2
ALLES WAS DU ÜBER TATTOO-FARBEN WISSEN MUSST.
In diesem Ink Tank-Videoblog dreht sich alles um Tattoo-Farben: Was ist eigentlich drin? Welche Risiken gibt es? Sind Tattoo-Farben geprüft? Für die Antworten hat Willy im ersten Ink Tank-Teil Prof. Dr. Bäumler – Haut- und Farbexperte im SKIN STORIES Expert Circle interviewt. Für den zweiten Teil hat er sich mit den Machern der Farbregistrierungssoftware InkBase getroffen und herausgefunden, wie sie dazu beitragen, für mehr Sicherheit beim Tätowieren zu sorgen.
Selbst stark tätowierte Menschen wie Willy wissen oft gar nicht, was eigentlich genau in Tattoo-Farben enthalten ist. Professor Bäumler erklärt: Tätowiermittel bestehen im Wesentlichen aus festen Anteilen, den Farbpigmenten, und flüssigen Bestandteilen, der Trägerflüssigkeit. Diese Trägerflüssigkeit kann Verdicker, Konservierungsstoffe und andere Stoffe enthalten. Für die Sicherheit der Farben ist der Hersteller verantwortlich – in Deutschland erfolgt keine Zulassung, bevor sie auf den Markt kommen. Das führt dazu, dass es auch keine Liste von Farben gibt, mit denen man sich unbedenklich tätowieren lassen kann. Immerhin gibt es eine Negativliste. In dieser Tätowiermittelverordnung sind Farben aufgeführt, bei denen ein Gesundheitsrisiko bekannt ist – die dort genannten Farben dürfen nicht verwendet werden.
„Eine hundertprozentige Sicherheit wird es beim Tätowieren wohl nie geben. Die gute Nachricht ist aber: Mehr als 90 % der Tätowierten vertragen Tattoo-Farben gut und ihre Motive heilen problemlos ab.“
- Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Bäumler
Ideen, die das Tätowieren noch besser und sicherer machen.
Hygienisch arbeiten.
Laut Professor Bäumler sind die häufigsten Risiken beim Tätowieren Infektionen und allergische Reaktionen. Das Risiko für Infektionen lässt sich deutlich reduzieren, wenn im Tattoo-Studio hygienisch gearbeitet wird und sterile Utensilien verwendet werden. Die Farben sollten Tätowierer vor dem Stechen in der benötigten Menge in Einwegbehälter abfüllen und diese nach der Benutzung wegwerfen. Außerdem ist es obligatorisch, die Farben fachgerecht zu lagern, das Anbruchdatum zu vermerken und regelmäßig das Mindesthaltbarkeitsdatum zu kontrollieren.
Herstellung standardisieren.
Das Risiko von Allergien ist laut Professor Bäumler etwas schwieriger in den Griff zu bekommen – denn wie eben schon erklärt, bestehen die Inhaltsstoffe aus komplexen chemischen Zusammensetzungen. Sein Vorschlag wäre es, die Herstellung der Tattoo-Farben zu standardisieren und nur bekannte, unbedenkliche Komponenten zu verwenden, die dann auch komplett auf einem Label verzeichnet sind. Sollte es zu gesundheitlichen Problemen kommen, wäre es leichter, den Auslöser zu finden.
Farben nachverfolgen.
Mit genau diesem Ansatz beschäftigt sich die Initiative InkBase aus Dänemark. Die Gründer Esben und Bjørn haben eine Software entwickelt, mit der Tattoo-Studios Farben registrieren und nachverfolgen können. Bei einem auftretenden Problem mit einer Tätowierung können Kunde und gegebenenfalls Ärzte schnell darüber informiert werden, wann welche Farbe mit welchen Inhaltsstoffen von welchem Hersteller benutzt wurde. Doch damit nicht genug: Die gesammelten Daten werden statistisch erhoben und in anonymisierter Form für Forschungszwecke medizinischer und staatlicher Einrichtungen verwendet.
Smarte Lösung: So funktioniert InkBase.
Bjørn und Esben von InkBase verfolgen mit ihrer Farbregistrierungssoftware die gleiche Mission wie wir. Nämlich Tätowieren sicherer zu machen. Und davon profitieren alle: Tätowierer, Kunden und Farbhersteller.
„Als Tattoo-Artist möchte ich meinen Kunden die bestmögliche Farbe in die Haut stechen, die es gibt. Die Hersteller wollen das Gleiche: ausschließlich sichere Farben auf den Markt bringen. Durch die Datenerhebung mit InkBase kommen wir diesem Ziel jeden Tag ein Stückchen näher.“
- Bjørn Severin
- Gründer von InkBase